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1316. Juni 26. Breslau.

VI kal. Jul.

Heinrich, Bischof von Breslau, bekennt, dass Gerco, Sohn des weiland Breslauer Bürgers Gerard von Mülheim, für sich und als Vormund des Erbtöchterleins seines Bruders weiland Heidenreich vor ihm und seinem Breslauer Kapitel bekannt hat, dem Marienkloster auf dem Sande bei Breslau schuldig zu sein 1) 50 Mark Prager Groschen, welche genannter Gerard, sein Vater, zu seinem Seelenheile dem Stift vermacht, und dazu 20 Mark, welche sein Bruder Heidenreich auf dem Todtenbett gleichfalls diesem Stift als Vermächtniss ausgesetzt hatte; 2) 40 Mark Prager Groschen, die er (Gerco) von dem Kloster erhalten hat. Für dieses Geld (110 Mk.) verkauft und verreicht Gerco dem Kloster für sich und sein Mündel den Teil der von seinem Bruder Heidenreich von Mulheim hinterlassenen Güter, die, bei Szytnik (Scheitnig) gelegen, gemeinhin Lerbutil (Leerbeutel, Kr. Breslau) genannt werden, 3 1/2 Hufen mit den Scheunen, Gewässern etc. cum jure et dominio, wie diese Hufen Heidenreich besessen hatte, indem seine anwesenden Brüder Gisco und Lutko von Mulheim hierein willigen. Diesen Verkauf bekräftigt auf das Gesuch beider Theile der Bischof durch vorstehende Urkunde.

Z.: die Breslauer Domherren Johann Dechant, Heinrich Archidiakon, Veit Kantor, Walter Scholast., Friedemann Kanzler, Nikolaus Propst vom heil. Kreuz zu Breslau, Arnold Archidiakon von Glogau, ferner die Breslauer Bürger Mathias von Mulheim und Konrad Stillevoyd.


Or., dessen Besieglung verloren gegangen ist, im Breslauer Staatsarch., Sandstift No. 19.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.